Die Töne kommen von neuen Adaptionen am Handlauf des Brückengeländers. Es solle die Aerodynamik des 83-jährigen Bauwerks an besonders windigen Tagen verbessern, berichtete der Sender CNN. Die Luft könne so besser durch die Brückenteile strömen. Ein besonders windiger Tag war in San Francisco der Freitag, als die Anrainer der Küstenlinie erstmals auf die Geräusche aufmerksam wurden, die noch kilometerweit zu hören waren.
„Brücke fing an zu schreien“
Eine Bewohnerin von San Francisco beschrieb den Sound gegenüber CNN als „sehr traurig“, wie ein „Didgeridoo oder ein Meditationslied, das überall um uns herum gespielt wird“. Der Ton sei „schaurig“, aber „friedlich“.
Ein anderer Anrainer sagte, das Geräusch erinnere ihn und seine Familie an einen Zug oder eine Orgel. Er schrieb auf Twitter, er wohne rund fünf Kilometer entfernt und höre das Geräusch in seinem Haus. Es mache ihn verrückt. Ein weiterer schrieb: „Also, die Brücke hat angefangen zu schreien. Das ist jetzt unser Leben.“
Sicherheit geht vor
Die Brückenverwaltung sagte laut einem Bericht des „Guardian“, sie sei sich bewusst gewesen, dass es an windigen Tagen Geräusche geben könne. Doch Sicherheit gehe vor: Durch den neuen Handlauf sollen „Sicherheit und strukturelle Integrität der Brücke für kommende Generationen gewährleistet“ werden, so ein Sprecher der Golden-Gate-Bridge-Verwaltung.
Im Jahr ihrer Eröffnung 1937 war die Golden Gate Bridge als längste Hängebrücke der Welt eine Sensation. 200.000 Menschen spazierten am ersten Tag über die Brücke, deren Spannweite zwischen den 227 Meter aus dem Wasser ragenden Pfeilern 1.280 Meter beträgt. Heute ist sie nur noch die neuntlängste Hängebrücke, sie hält jährlich 40 Millionen Autos, dazu jeden Tag bis zu 6.000 Radfahrer und über 10.000 Fußgänger.