Polnisches Kohlebergwerk als Hotspot

In Polen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sprunghaft gestiegen. Insgesamt wurden am Wochenende 1.151 neue Infektionsfälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Warschau gestern mitteilte. Die meisten der neuen Fälle stehen mit dem Kohlebergwerk Zofiowka nahe der tschechischen Grenze in Verbindung.

Fast zwei Drittel der neu infizierten Menschen arbeiten nach Angaben des Ministeriums in der Mine oder sind mit dort Beschäftigten verwandt.

Auch andere Bergwerke betroffen

Das Zofiowka-Bergwerk in der oberschlesischen Stadt Jastrzebie-Zdroj (Bad Königsdorff-Jastrzemb) wird vom Staatsunternehmen JSW betrieben. JSW teilte mit, dass es auch in seiner Mine im oberschlesischen Pniowek eine größere Zahl von Infektionen gebe. Auch in Tschechien sind im Kohlebergwerk Darkov Hunderte Infektionen mit dem neuartigen Erreger aufgetreten, darunter unter Arbeitern aus Polen.

In Polen gab es bis gestern insgesamt 26.561 bestätigte Coronavirus-Infektionsfälle und 1.157 registrierte Todesfälle durch die Pandemie. Das Land hatte Ende Mai mit der Lockerung seiner Coronavirus-Restriktionen begonnen. Versammlungen von bis zu 150 Menschen wurden wieder erlaubt, die Verpflichtung zum Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit abgeschafft. Auch sind seit Samstag unter anderem Kinos, Theater und Konzerthallen wieder geöffnet.