AUA-Flugzeuge auf dem Flughafen
ORF.at/Christian Öser
AUA-Rettung

Hinweise auf Einigung verdichten sich

Die Hinweise auf die Rettung der AUA verdichten sich. Die Republik und die AUA-Mutter Lufthansa fangen die wirtschaftlich angeschlagene Fluglinie Medienberichten zufolge mit insgesamt 600 Mio. Euro auf.

Wie „Kurier“, „Standard“ und „Presse“ (Onlineausgaben) am Montag übereinstimmend berichteten, bekommt die AUA 450 Mio. Euro von der Republik, 300 Mio. davon als Kreditgarantie und weitere 150 Mio. als Eigenkapital. Die Lufthansa wird laut der Zeitungen weitere 150 Mio. Euro zuschießen. Die Marke AUA soll erhalten bleiben.

Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht. Für den Nachmittag hat die Regierung kurzfristig eine Pressekonferenz angesetzt, bei der die Einigung vermutlich verkündet wird. Lufthansa-Chef Carsten Spohr wird laut „Presse“ am späten Nachmittag zur Unterschrift in Wien erwartet. Im Anschluss wird er gemeinsam mit AUA-Vorstand Alex von Hoensbroech vor die Presse treten.

Standort Wien soll erhalten bleiben

Im Gegenzug für die staatliche Hilfe hat sich die Lufthansa laut „Presse“ zur Erhaltung des Standorts Wien verpflichtet. Die Garantie gelte für sechs Jahre, der Standort dürfe nicht schwächer wachsen als die Lufthansa-Hubs in Frankfurt, München und Zürich. Auch das AUA-Hauptquartier soll in Wien bleiben.

AUA-Flugzeug auf dem Flughafen
ORF.at/Christian Öser
Die Marke AUA soll erhalten bleiben, ebenso wie der Standort Wien

Von den 450 Mio. Euro der Republik sollen dem „Standard“ zufolge 300 Mio. als staatlich garantierter Bankkredit fließen, die kreditgewährenden Banken sind laut der Zeitung Erste Österreich und Raiffeisen Bank International. Eine Beteiligung der BAWAG sei noch offen. Der Kredit werde auf eine Laufzeit von sechs Jahren abgeschlossen. Weitere 150 Millionen Euro kommen laut „Standard“ als nicht rückzahlbarer Zuschuss vom Staat, abgewickelt wird das von der Finanzierungsagentur COFAG.

Keine Beteiligung des Staates

Eine Beteiligung des Staates an der AUA oder der Konzernmutter wird es dagegen nicht geben. Österreich und Deutschland hätten in diesem Punkt keine Einigung erzielt, schrieb der „Kurier“. Die Republik soll aber zwei Vorstände in der Eigentümerstiftung der AUA erhalten.

Grafik zeigt Daten zum Rettungspaket für die AUA
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Zudem sei die Kreditgarantie durch die Verpfändung sämtlicher AUA-Aktien abgesichert, meldete die „Presse“. Sollte die Fluglinie die Kredite nicht zurückzahlen können, „geht das Unternehmen sowie alle dazugehörigen Flugzeuge in das Eigentum der Republik über“, so die Zeitung.

Verpflichtende Ökologisierung

Die Einigung zwischen Republik und Lufthansa enthält den Zeitungen zufolge eine Verpflichtung der AUA zur Ökologisierung. Mit den 150 Mio. Euro, die die Lufthansa zuschießt, sollen die Flotte modernisiert und Lärmschutzmaßnahmen verstärkt werden. Zudem solle es eine Reduktion des Kurzstreckennetzes geben. Im Gegenzug soll der Flughafen Wien laut „Kurier“ innerhalb des Konzerns zum Langstrecken-Hub aufgewertet werden.