Gerhard Ruiss erhält H.C.-Artmann-Preis

Die meisten kennen ihn als Geschäftsführer der IG Autorinnen und Autoren, bestens vernetzten Kulturpolitikexperten und engagierten Lobbyisten für bessere Arbeitsbedingungen der Kulturschaffenden. Dass Gerhard Ruiss auch Lyriker und Musiker ist, wird nun mit einem Preis der Stadt Wien hervorgehoben: Ruiss erhält den diesjährigen, mit 10.000 Euro dotierten, H.C.-Artmann-Preis.

IG Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss
APA/Herbert Pfarrhofer

„In präziser Wahrnehmung und Äußerung geht die Dichtung von Gerhard Ruiss auf soziale Zustände ein, auf Beziehungen zwischen Privatem und Politischem, auf Sprachmasken“, begründete die Jury (Thomas Eder, Petra Ganglbauer und Klaus Zeyringer) ihre Wahl. „In konsequenter Manier findet Ruiss adäquate Klang-Formen der Verknappung und Rhythmisierung, auch im Dialekt. Seine vielschichtigen Gedichte spielen mit Sprachebenen, reißen Phrasen auf, transponieren (im Wolkenstein-Projekt) Früheres ins Heute. So hat Gerhard Ruiss über mehr als drei Jahrzehnte poetische Gesellschaftsbilder geschaffen, ein originelles lyrisches Werk, das (wie die ‚Kanzlergedichte‘) auch politisch zu denken zu geben vermag.“

2012 wurde Ruiss der Professorentitel verliehen. Die offizielle Verleihung des H.C.-Artmann-Preises findet am 6. November um 18.00 Uhr im Kabinetttheater statt.