Nigeria: Mehr als 60 Tote bei Islamistenangriffen

Bei zwei Angriffen im Nordosten Nigerias haben Islamisten Augenzeugen zufolge mehr als 60 Menschen getötet. In Monguno hätten die Angreifer die Regierungstruppen überrannt und mindestens 20 Soldaten getötet, wie Einwohner und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen mitteilten.

Hunderte Zivilisten seien verletzt worden, das örtliche Krankenhaus sei von der Vielzahl an Verletzten überlastet. Die Angreifer seien rund drei Stunden marodierend umhergezogen, hätten ein UNO-Verteilzentrum für Hilfsgüter sowie eine Polizeistation niedergebrannt und auf Flugblättern die Einwohner vor einer Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen und dem Militär gewarnt. Etwa zeitgleich seien bei einem Angriff im Bezirk Nganzai mehr als 40 Zivilisten getötet worden.

Erst vor wenigen Tagen hatten Extremisten bei einem Angriff auf ein Dorf in der nahe gelegenen Region Gubio mindestens 69 Menschen umgebracht. Zu allen drei Angriffen bekannte sich die Extremistengruppe Islamischer Staat West Afrika Provinz (ISWAP). Sie hat sich 2016 von der radikalislamischen Boko Haram abgespalten, die auch immer wieder Anschläge in der Region verübt. Im Kampf der beiden Gruppen für einen eigenen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias wurden bereits Tausende Menschen getötet und Millionen Menschen vertrieben.