Menschen auf der Straße in Aalborg, Dänemark
Reuters/Ritzau Scanpix Denmark/Henning Bagger
Coronavirus-Hilfe

Regierung gibt jedem Dänen 1.380 Euro

In Dänemark sollen Bargeldzahlungen an die Bürgerinnen und Bürger in Höhe von insgesamt 60 Milliarden Kronen (rund acht Mrd. Euro) angesichts der wirtschaftlichen Schäden durch die Coronavirus-Epidemie die Konjunktur wieder ankurbeln. Das kündigte Finanzminister Nicolai Wammen an. In Dänemark leben rund 5,8 Millionen Menschen. Umgelegt auf die Gesamtbevölkerung sind das rund 1.380 Euro pro Person.

Die Mittel stammen aus einem Topf mit eingefrorenem Urlaubsgeld, das nach bisheriger Planung für eine zusätzliche Ruhestandszahlung reserviert war. Sie sollen Wammen zufolge nun vor Oktober ausgezahlt werden. Dänemark will einem Zeitungsbericht zufolge auch den unter der Coronavirus-Krise leidenden Großunternehmen mit zehn Milliarden Kronen (rund 1,34 Milliarden Euro) unter die Arme greifen.

Der Hilfsfonds solle möglicherweise zusammen mit privaten Investoren aufgelegt werden, berichtete „Börsen“ am Freitag. Finanzminister Wammen sagte dem Blatt, es sei noch zu früh, um sagen zu können, bis zu welchem Umfang ein solcher Fonds benötigt werde. „Deshalb sind die zehn Milliarden ein Ausgangspunkt.“ Die Summe könne bei Bedarf erhöht werden.

Field’s Shopping Center in Kopenhagen
AP/Ritzau Scanpix/Liselotte Sabroe
Nach der Wiedereröffnung von Geschäften Mitte Mai war die Kundschaft noch spärlich – hier ein Einkaufszentrum

Urlaub an Bedingungen geknüpft

Dänemark öffnete indes wieder die Grenzen. Seit Montag dürfen deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber wieder in das Land, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen gebucht haben. Es werden bereits an diesem Tag deutsche Gäste in rund 14.000 gebuchten Ferienhäusern erwartet, darunter allein 5.300 in Südjütland, wie der dänische Rundfunksender DR vor einigen Tagen unter Verweis auf Zahlen des zuständigen Branchenverbandes berichtete. Montagfrüh gab es an einigen Grenzübergängen von Deutschland aus bereits Staus.

Stau in Froeslev, Dänemark
Reuters/Ritzau Scanpix
Ein Stau an der deutschen Grenze zu Dänemark

Im vergangenen Jahr hatten Urlauber und Urlauberinnen insgesamt rund 20,7 Millionen Übernachtungen in dänischen Ferienhäusern gebucht. Mit knapp 13,3 Millionen Übernachtungen machten deutsche Gäste davon fast zwei Drittel aus. Diese Zahlen sind aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließung in Dänemark in diesem Frühjahr jedoch stark eingebrochen.

Auch Besuche wieder möglich

Gleichzeitig öffnet sich Dänemark seit Montag auch stärker für Besuch aus anderen Teilen Europas: Menschen aus anderen EU- und Schengen-Ländern einschließlich Großbritannien können jetzt ebenfalls nach Dänemark einreisen, wenn sie ihren Freund, ihre Freundin sowie Verlobte, Großeltern oder Enkel besuchen wollen.

Gleiches gilt für Personen mit Wohnsitz in der EU und in Großbritannien, die ein Ferienhaus in Dänemark besitzen oder nachweisen können, dass sie nur auf der Durchreise zu einem Urlaub in einem anderen Land sind. Diese Regelungen galten bisher nur für Menschen aus Deutschland und Skandinavien.