Infektionen steigen wieder: Türkei weitet Maskenpflicht aus

Rund zwei Wochen nach Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen in der Türkei ist die Zahl täglich erfasster Neuinfektionen wieder gestiegen. In insgesamt 42 Provinzen habe man deswegen eine generelle Maskenpflicht eingeführt, schrieb Gesundheitsminister Fahrettin Koca heute auf Twitter.

Die Millionenmetropolen Istanbul, Ankara und Izmir sind nicht darunter. Allerdings gilt schon seit April landesweit eine Maskenpflicht an belebten Orten wie Supermärkten.

Zahl der Neuinfektionen verdoppelt

Am Abend zuvor hatte Koca auf Twitter geschrieben, in 24 Stunden seien 1.592 neue Infektionen und 18 Todesfälle gemeldet worden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag am 1. und 2. Juni noch bei rund 800. Im April lag die Rate zwischenzeitlich bei mehr als 5.000 Neuinfektionen täglich.

Es gebe einen Anstieg in einigen Regionen, schrieb Koca. Die Türkei gibt allerdings keine regionale Aufschlüsselung der Coronavirus-Fälle bekannt. Laut Medienberichten nahmen die Fallzahlen zuletzt im südosttürkischen Diyarbakir und in Van stark zu.

Lockerungen seit Anfang Juni

Am 1. Juni hatte die Türkei zahlreiche Restriktionen gelockert. Cafes, Restaurants und Sportanlagen sind unter Auflagen wieder geöffnet. Vergangene Woche hatte die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines ihren internationalen Flugverkehr wieder aufgenommen. Zudem fielen Ein- und Ausreisebeschränkungen für andere Länder mit Ausnahme des Iran weg.

Neue Fälle in Neuseeland

Nach dreieinhalb Wochen ohne neue Coronavirus-Fälle wurden in Neuseeland erstmals wieder Ansteckungen mit dem neuartigen Erreger festgestellt. Zwei Patienten wurden positiv auf das Coronavirus getestet, teilte das Gesundheitsministerium in Wellington mit. Beide seien kürzlich aus Großbritannien eingetroffen.

Die beiden Fälle stünden zueinander „in Verbindung“, sagte das Ministerium, ohne dazu nähere Angaben zu machen. Die neuseeländische Regierung hatte das Land Anfang der vergangenen Woche für coronavirusfrei erklärt und die wegen der Pandemie verhängten Abstandsregeln und Einschränkungen für Versammlungen aufgehoben. Die strikten Einreisebeschränkungen sind jedoch weiter in Kraft.

Die Einreise ist generell lediglich neuseeländischen Staatsbürgern erlaubt. Davon werden nur wenige Ausnahmen gemacht, etwa für ausländische Angehörige von Neuseeländern und bei bestimmten geschäftlichen Gründen. Alle Einreisenden müssen für zwei Wochen in Quarantäne. Insgesamt wurden in dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben bisher rund 1.150 Coronavirus-Infektionsfälle und 22 Todesfälle gezählt.