Anschober: „Es ist absolut noch nicht vorbei“

Österreich und Deutschland befinden sich derzeit in Sachen SARS-CoV-2 bzw. Covid-19 in einer guten Situation. Doch die Pandemie sei nicht vorbei, jetzt gehe es darum, ein neuerliches größeres Aufflackern der Erkrankungen zu verhindern – das erklärten Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Experten, unter ihnen der Berliner Virologe Christian Drosten, heute in Wien.

„Coronakrise in Österreich – Rückblick und Ausblick“

An der Pressekonferenz im Sozialministerium nahmen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen), Virologe Herwig Ostermann (Geschäftsführer von Gesundheit Österreich) und Virologe Christian Drosten (Charite Berlin via Liveschaltung) teil.

„Die Zahlen sind sehr gut. Es ist aber absolut nicht vorbei. Wir hatten in den letzten 24 Stunden 14 Neuinfektionen zu verzeichnen. Wir haben 417 aktuell Erkrankte. 71 befinden sich in Spitälern, nur mehr elf in intensivmedizinischer Behandlung“, fasste Anschober die Situation in Österreich bei der Pressekonferenz zusammen.

Langfristig unter Kontrolle halten

Ausschlaggebend für die positive Entwicklung seien die frühen und schnellen Maßnahmen in Ländern wie Österreich und Deutschland gewesen, betonten der Minister und der per Video zugeschaltete Berliner Virologe. „Nur eine Woche später hätte es eine Vervierfachung der Erkrankungen gegeben“, sagte Anschober. Drosten fügte hinzu: „Wichtig war die Kompetenz, dass schnell reagiert wurde. Wir waren in der Lage, die Situation schnell zu erfassen. (…) Wir haben gemerkt, was los ist.“ Jetzt sei man in der Lage, „dass uns das Virus nicht mehr auffällt“.

Allerdings müsse man die Lage rund um das Coronavirus jetzt längerfristig unter Kontrolle halten. Anschober: „Wir stehen vor großen Herausforderungen. (…) Wir müssen vermeiden, dass aus einer Sinuskurve wieder eine exponentielle Kurve wird.“ Wenn die Situation aus dem Ruder laufe, werde es rasch sehr schwer, die Erkrankungsraten wieder zu senken.