Festnahmen nach Gewalt in Dijon

Nach mehrtägigen Unruhen in der französischen Stadt Dijon hat die Polizei fünf mutmaßliche Gewalttäter festgenommen. Sie stammten aus Tschetschenien, hieß es heute vonseiten der Sicherheitskräfte. In Dijon hatten einander Tschetschenen und Bewohner einer Vorstadt vier Nächte in Folge Straßenschlachten geliefert. Zuletzt war aber wieder Ruhe eingekehrt.

Brennendes Auto während der Ausschreitungen in Dijon (Frankreich)
AP/BFM TV

Die Verdächtigen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft „in mehreren Städten“ in Polizeigewahrsam genommen. Nach Angaben aus Polizeikreisen gab es vorläufige Festnahmen in Dijon sowie in Besancon im Osten Frankreichs.

An den Einsätzen waren demnach Polizisten der Eliteeinheit RAID und einer Spezialeinheit zum Kampf gegen Banden beteiligt. Die Festnahmen erfolgten laut Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen versuchten Totschlags und bewaffneter Bandenbildung.

Hintergrund offenbar Racheaktion

Zuvor waren auch vier Bewohner der Vorstadt Gresilles bei Dijon vorläufig festgenommen worden, die sich den Angriffen der Tschetschenen gewaltsam widersetzt haben sollen. Drei von ihnen sind aber wieder auf freiem Fuß. Laut Augenzeugen waren die Gewalttäter zum Teil vermummt und bewaffnet mit Baseballschlägern und Eisenstangen vorgegangen. Sie steckten Autos und Mistkübel in Brand. Es gab mehrere Verletzte.

Hintergrund ist offenbar eine Racheaktion für einen aus Tschetschenien stammenden 16-Jährigen, der in Dijon brutal angegriffen worden sein soll. Die Polizei vermutet, dass auch Drogen eine Rolle spielen. Die durch ihren Senf bekannte Hauptstadt der historischen Region Burgund gilt sonst als beschaulich.