WHO befürchtet jahrzehntelange Auswirkungen der Krise

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet jahrzehntelange Auswirkungen der Coronavirus-Krise. Die Pandemie beschleunige sich weiter, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus heute bei einer Onlinekonferenz. Die größte Gefahr sei dabei nicht das Virus selbst, „sondern der Mangel an globaler Solidarität und globaler Führung“.

Eine unsolidarische Welt könne die Pandemie nicht besiegen: „Niemand von uns ist in Sicherheit, solange nicht alle in Sicherheit sind.“ Die Pandemie sei nicht nur eine Gesundheitskrise, sondern auch eine wirtschaftliche und soziale sowie in vielen Ländern auch eine politische Krise. „Ihre Auswirkungen werden noch in kommenden Jahrzehnten zu spüren sein.“

Weltweit wurden bisher fast neun Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet, mehr als 465.000 Menschen starben. Besonders betroffen sind derzeit Nord- und Südamerika sowie Teile Asiens. In Europa wurden dagegen viele Beschränkungen zum Schutz vor der Ausbreitung bereits wieder gelockert.

Rekordzahl an neuen Fällen

Die WHO hatte gestern 183.020 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert. Das war der höchste jemals innerhalb von 24 Stunden registrierte Anstieg.

In den USA stieg die Zahl der Neuinfektionen weiter auf das höchste Niveau seit Wochen. Nach Angaben der Seuchenschutzbehörde CDC kletterte die Zahl der Infizierten gestern um 32.411 auf knapp 2,25 Millionen.

In Brasilien überstieg die Zahl der Covid-19-Toten unterdessen 50.000. Insgesamt seien bisher 50.617 Patienten in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium gestern Abend (Ortszeit) auf seiner Website mit.