Besonders betroffen war zuletzt die Insel Kuba, wo sich die Luftqualität am Donnerstag über der Hauptstadt Havanna nach Angaben von Expertinnen und Experten noch weiter verschlechtern soll. Grund für die riesige Staubwolke sind Passatwinde, die den Sand aus der afrikanischen Sahara über den Atlantik getragen haben.
Am Sonntag hatte die Wolke zunächst Puerto Rico erreicht, seit Mittwoch ist der Himmel nicht nur über Kuba, sondern auch über Teilen Mexikos verdunkelt. Betroffen sind auch Jamaika und Teile der Französischen Antillen, etwa die Inseln Guadeloupe und Martinique.
Warnung vor Atemwegsbeschwerden
Die Staubwolke werde wahrscheinlich mehr „Atemwegs- und Allergiebeschwerden“ auslösen, sagte Francisco Duran vom Gesundheitsministerium in Kuba. Behörden rieten den Menschen mit Atemwegserkrankungen daher, zu Hause zu bleiben und nach Möglichkeit Luftfilter zu verwenden.
Der kubanische Meteorologe Jose Rubiera sagte indes, dass – wenngleich Sahara-Staubwolken an sich nichts Ungewöhnliches seien – die Dichte der aktuellen Wolke „weit über den Normalwerten“ liege. „Das ist das bedeutendste Ereignis der vergangenen 50 Jahre“, sagte auch Pablo Mendez Lazaro, Experte für Umweltgesundheit an der Universität von Puerto Rico, am Montag. Die Bedingungen auf einigen karibischen Inseln seien gefährlich.
Auch Luftqualität in Florida beeinträchtigt
Die Staubwolke beeinträchtigte auch die Luftqualität im Süden des US-Bundesstaates Florida. Die örtlichen Behörden gaben jedoch Entwarnung: Die Qualität der Luft in der Stadt Miami sei „moderat“. Die Wolke werde aber wahrscheinlich bis nächste Woche bleiben, warnten die Behörden. Satellitenbildern der NASA zeigen zudem, wie sich die Wolke von Anfang bis Mitte Juni ausgebreitet hat.
Sahara-Staubwolke über der Karibik und den USA
Eine aus der Sahara kommende Staubwolke verdunkelt den Himmel über der Karibik und Teilen der USA.
„Bei bestimmten Wetterlagen wird Saharastaub im Norden Afrikas von starken Winden aufgewirbelt und in höhere Luftschichten verfrachtet“, heißt es auf der Website der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Und: „Von dort aus kann er mit der entsprechenden großräumigen Luftströmung über weite Strecken verfrachtet werden.“
Die Sahara ist mit über neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Erde. Jährlich wehen von dort Hunderte Tonnen an Staub um den Globus – auch in Österreich ist das Vorkommen von Sahara-Staub nicht ungewöhnlich.