USA: Weitere Fälle von Polizeigewalt werden untersucht

In den USA werden weitere Todesfälle unbewaffneter Afroamerikaner bei Polizeieinsätzen untersucht: In Colorado ordnete Gouverneur Jarid Polis eine Untersuchung zum Tod eines Mannes an, der im August 2019 von der Polizei in den Würgegriff genommen worden war.

Polis versicherte gestern, dass die Untersuchung in die strafrechtliche Verfolgung von möglichen Verantwortlichen für den Tod des 23-jährigen Elijah McClain münden solle, sollte die Staatsanwaltschaft entsprechende Belege finden. Zuvor hatten drei Millionen Menschen in einer Petition eine Untersuchung des Vorfalls gefordert.

McClain war drei Tage nach dem Polizeieinsatz in der Stadt Aurora gestorben. Dabei war der unbewaffnete Mann nicht nur gewürgt, sondern ihm auch ein Beruhigungsmittel gespritzt worden. Mit dem Einsatz hatte die Polizei auf einen Anruf reagiert, wonach sich ein Afroamerikaner „verrückt“ in der Straße aufgeführt haben soll.

Beamte drückten Mann gegen Boden

In Arizona reichte der Polizeichef seinen Rücktritt wegen des Todes eines Hispanoamerikaners bei einen Polizeieinsatz ein. In Tucson war der 27-jährige Carlos Ingram-Lopez im April von drei Beamten zwölf Minuten lang mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gedrückt worden, wie ein am Mittwoch verbreitetes Video zeigte.

Es stammt von einer am Körper eines Polizisten angebrachten Kamera. Vor seinem Tod klagte Ingram-Lopez vergeblich: „Ich kann nicht atmen“ – ebenso wie der bei einen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota getötete George Floyd.

Polizist wandte illegalen Würgegriff an

In New York stellte sich ein 39 Jahre alter Beamter nach dem Vorfall bei der Festnahme eines Schwarzen selbst. Er müsse sich wegen Strangulierung und versuchter Strangulierung vor Gericht verantworten, teilte die Polizei der US-Metropole mit. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Die Anklagepunkte lassen darauf schließen, dass der 35-jährige Afroamerikaner Ricky Bellevue bei der Festnahme im Stadtbezirk Queens kurzzeitig ohnmächtig geworden war. Videoaufnahmen des Vorfalls hatten bereits darauf hingedeutet. Der Beamte war vom Dienst suspendiert worden, nachdem das Handyvideo bekanntgeworden war.