Gewerkschaft verteidigt Konzept für Kurzarbeitsmodell

Die Gewerkschaft GPA-djp hat im Tauziehen um ein neues Kurzarbeitsmodell heute ihr Konzept „90 für 80“ gegen Kritik von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) verteidigt. Dieser hat sich im Zuge seiner Wiedereinsetzung als oberster WKÖ-Vertreter deutlich gegen jede Form einer Arbeitszeitverkürzung ausgesprochen.

Die GPA rechnete nun vor: Vier Mitarbeiter, die jetzt 40 Stunden arbeiten, reduzieren ihre Arbeitszeit auf 80 Prozent, also auf 32 Stunden. Dafür bekommen sie 90 Prozent Gehalt, die Differenz zahlt das AMS. Eingestellt wird eine bisher arbeitslose Person, ebenfalls mit 32 Stunden.

Laut der Gewerkschaft entstehen für den Arbeitgeber dabei keine Mehrkosten. Und auch gesamtwirtschaftlich würde sich das Modell rechnen – zumindest wenn man wie die Gewerkschaft in ihrer Modellrechnung von einem relativ geringen Bruttolohn von 2.000 Euro ausgeht.

Das AMS würde dann die Zuschüsse für die vier Personen mit verkürzter Arbeitszeit von jährlich insgesamt 11.200 Euro leisten. Eine arbeitslose Person, die zuvor 2.000 Euro verdient hat, kostet das AMS im Jahr hingegen 11.760 Euro.

Gewerkschaft sieht „Win-win-Modell“

„Unser Modell ‚90 für 80‘ ist ein Win-win-Modell. Beschäftigte können freiwillig ihre Arbeitszeit reduzieren, wenn sie mehr Freizeit möchten. Arbeitgeber profitieren von der steigenden Produktivität aufgrund kürzerer Arbeitszeiten. Eine arbeitslose Person findet einen Job“, so Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp.

„Wir verhandeln sozialpartnerschaftlich ein Kurzarbeitsmodell, nicht aber ein Arbeitszeitverkürzungsmodell“, hatte Mahrer betont. Das neue Modell müsse in den Herbst und Winter hinein weiterreichen und müsse „unbürokratischer, fairer und einfacher als jetzt“ werden, so der Arbeitgebervertreter. Es solle nur bezahlt werden müssen, was auch tatsächlich gearbeitet werde.