„Kopfgeld“ auf US-Soldaten: Weißes Haus dementiert Bericht

Das Weiße Haus hat gestern (Ortszeit) einen Pressebericht zurückgewiesen, wonach US-Präsident Donald Trump über Geheimdiensterkenntnisse informiert worden sei, denen zufolge russische Agenten afghanischen Taliban-Kämpfern Geld für Angriffe auf US-Militärangehörige angeboten haben sollen.

Die „New York Times“ („NYT“) hatte am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, Mitglieder des russischen Militärgeheimdiensts (GRU) hätten Kämpfern der radikalislamischen Taliban und diesen nahestehenden Kriminellen Geld für tödliche Angriffe auf in Afghanistan stationierte US- und NATO-Soldaten gegeben.

Trump-Sprecherin sieht „Ungenauigkeit“ der „NYT“

„Weder der Präsident noch der Vizepräsident wurden über die angeblichen russischen Geheimdienstprämien informiert“, sagte dazu die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany.

Das spreche für die „Ungenauigkeit der ‚New York Times‘-Geschichte, die fälschlicherweise andeutet, dass Präsident Trump in dieser Angelegenheit gebrieft wurde“. Die Existenz derartiger Geheimdienstinformationen schloss sie somit nicht aus.

Russischer Botschafter: „Fake News“

Die russische Botschaft in Washington erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, infolge der Vorwürfe habe es bereits Todesdrohungen gegen Mitarbeiter der Botschaften in Washington und London gegeben. Der „New York Times“ warf die russische Vertretung vor, „Fake News“ zu verbreiten.

Taliban dementieren ebenfalls

Die Taliban wiesen den Bericht ebenfalls zurück und erklärten, sie fühlten sich weiter dem im Februar mit Washington unterzeichneten Abkommen verpflichtet, das den Weg für einen Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan ebnen soll.

„Der 19-jährige Dschihad des Islamischen Emirats ist nicht der Wohltätigkeit irgendwelcher Geheimdienstorgane oder fremden Ländern geschuldet“, erklärten die Taliban in Kabul. Die Miliz wurde mutmaßlich jahrelang vom pakistanischen Geheimdienst unterstützt.