Berlusconi muss sparen und zieht um

Auch der viermalige Premier Silvio Berlusconi muss in Zeiten der Coronavirus-Krise sparen. So verlässt der 83-jährige Medientycoon seinen prunkvollen Palazzo Grazioli im Herzen Roms und zieht in die Villa auf der Via Appia Antica ein, in der Starregisseur Franco Zeffirelli bis zu seinem Tod im Juni 2019 gelebt hatte.

Der frühere italienische Präsident Silvio Berlusconi
APA/AFP/Filippo Monteforte

Zeffirelli hatte seit 2001 in der Villa aus den 30er Jahren gewohnt, die eigentlich in Berlusconis Besitz steht. Dieser hatte dem Regisseur erlaubt, bis zu seinem Tod kostenlos in dem Luxusanwesen mit Swimmingpool zu wohnen. Seit dem vergangenen Herbst wurde die Villa renoviert, Berlusconi werde sie spätestens Ende des Sommers beziehen, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero“.

40.000 Euro Miete monatlich

Damit geht eine politische Epoche für Rom zu Ende. Denn der Palazzo Grazioli unweit der Piazza Venezia diente seit 1994 als Schauplatz politischer Gipfeltreffen. Hier hat Berlusconi mehrere Regierungschefs, darunter den russischen Präsidenten Wladimir Putin, empfangen. Im Palast sollen sich mehrere Skandale abgespielt haben, für die sich der Ex-Premier auch vor Gericht verantworten musste.

Von dem Palast, für den Berlusconi laut Medienangaben 40.000 Euro monatlich Miete zahlt, muss sich der Medienzar aus Spargründen trennen. Nach jahrelanger Krise ist seine rechtskonservative Oppositionspartei Forza Italia laut Umfragen auf circa acht Prozent der Stimmen geschrumpft. Berlusconi ist zwar weiterhin Vorsitzender der Gruppierung, die Rolle des Oppositionschefs hat er längst dem Vorsitzenden der rechten Lega, Matteo Salvini, abgegeben.