AKW Fessenheim: Zweiter Reaktor heruntergefahren

Mehrere Stunden früher als erwartet hat heute Nachmittag die Abschaltung des zweiten und letzten Reaktors im französischen Atomkraftwerk in Fessenheim nahe der deutschen Grenze begonnen. Das älteste französische AKW soll nach dem erfolgreichen Herunterfahren des Reaktors gegen 23.30 Uhr nach 43 Jahren endgültig den Betrieb einstellen, wie der Betreiber Electricite de France (EDF) mitteilte. Der erste Reaktor des störanfälligen Atomkraftwerks war bereits im Februar vom Netz genommen worden.

Das französische Atomkraftwerk Fessenheim
AP/Jean-Francois Badias

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kommt mit dem Aus für das rund 30 Kilometer südwestlich von Freiburg gelegenen elsässischen Atomkraftwerks langjährigen Forderungen aus Deutschland und der Schweiz nach. Beide Länder waren besorgt über häufige Störfälle und das Erdbebenrisiko am Oberrhein.

Ursprünglich war die Abschaltung bereits Ende 2016 geplant, der damalige Staatschef Francois Hollande hielt seine Zusage aber nicht ein. Paris begründete dies damals mit Verzögerungen beim Bau eines neuen Druckwasserreaktors im nordfranzösischen Flamanville. In Frankreich werden nach der kompletten Abschaltung des AKW Fessenheim noch 56 Reaktoren in Betrieb sein.