Grippeimpfung wird für Kinder und Jugendliche gratis

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigt sich trotz der zuletzt wieder steigenden Coronavirus-Infektionszahlen nicht alarmiert. Nach dem Ministerrat heute sprach Anschober von einer „eigentlich recht stabilen Situation“. Er betonte aber die Einhaltung von Mindestabstand und Hygieneregeln. Er teilte ebenfalls mit, dass die Grippeimpfung für Kinder und Jugendliche heuer gratis sein wird.

Die Gesundheitsreferenten der Länder hatten Ende Mai eine Grippeimpfung auf Krankenschein für alle gefordert. Das wird nicht umgesetzt. Immerhin nimmt die Regierung aber 3,2 Mio. Euro in die Hand, um die Grippeimpfung mit zusätzlich 200.000 Dosen ins Kinderimpfprogramm aufzunehmen.

Somit wird die Influenzaimpfung – neben den bisherigen Impfstoffen wie Masern-Mumps-Röteln, HPV und Pneumokokken – für Kinder und Jugendliche gratis. Außerdem kann die Impfung Kindern als Spray verabreicht werden, also ohne Nadel.

Lange Vorlaufzeit

Bei Erwachsenen sieht Anschober weniger den Preis als Hindernis denn die mangelnde Verfügbarkeit des Influenzaimpfstoffs. Dieser hat nämlich eine lange Vorlaufzeit. Heuer können die Bestellungen laut Anschober daher nur um 20 bis 25 Prozent erhöht werden.

Mittelfristig strebt Anschober aber eine deutliche Steigerung der Grippedurchimpfung an. Denn die aktuell acht bis neun Prozent empfindet er als „beschämend gering“. Für eine Herdenimmunität wären nach Ansicht der Landesgesundheitsreferenten von Ende Mai 40 bis 50 Prozent Durchimpfung nötig. Die Entwicklung der Covid-19-Pandemie in Österreich bewertet Anschober weiterhin positiv.

Bei der Suche nach einem Coronavirus-Impfstoff geht Anschober davon aus, dass es keinen Alleingang einzelner EU-Staaten geben wird. Die EU habe eine gemeinsame Steuerungsgruppe zur Beschaffung eines Impfstoffes eingerichtet, um bei allen potenziellen Großproduzenten gemeinsame Vorreservierungen abzugeben. Österreich wird dabei vom Sonderbeauftragten im Gesundheitsministerium, Clemens Auer, vertreten.