Gemaltes Brautpaar nach 125 Jahren in Museum vereint

Nach fast 125 Jahren sind die gemalten Porträts eines Kölner Brautpaares aus dem 16. Jahrhundert wiedervereint. Das niederländische Mauritshuis hatte das Porträt des Kölner Gelehrten Jakob Omphalius nach einer spannenden und jahrzehntelangen Suche aufgespürt und erworben. Seit heute hängt es nun wieder neben dem Porträt seiner Frau Elisabeth Bellinghausen.

Porträts des Kölner Gelehrten Jakob Omphalius und seiner Frau Elisabeth Bellinghausen
APA/AFP/Sem Van Der Wal

„Der Kauf ist eine wichtige Ergänzung des niederländischen Kunstbesitzes“, teilte das Mauritshuis in Den Haag mit, „weil das vereinte Paar die nordeuropäische Porträtkunst auf ihrem allerhöchsten Niveau zeigt.“

Der Kölner Maler Bartholomäus Bruyn (1493–1555) hatte das Brautpaar kurz vor der Hochzeit 1539 gemalt, auf zwei Holzpaneelen. Mehr als 350 Jahre lang waren beide mit Scharnieren verbunden, bis sie durch eine Auktion voneinander getrennt wurden.

Foto von Bild entdeckt

Nach der Trennung 1896 gelangte Elisabeth in die Sammlung des Amsterdamer Reichsmuseums und von dort als Leihgabe ins Mauritshuis. Von dem Porträt ihres Mannes Jakob aber verlor sich die Spur, bis vor gut 20 Jahren ein Foto des Bildes entdeckt wurde.

Im Mai 2019 tauchte dann plötzlich in einem Auktionshaus in Paris das „Porträt eines unbekannten Mannes“ auf. Der wurde wenig später als Jakob identifiziert und konnte nun von dem Museum mit Hilfe von Fonds gekauft werden.

Bartholomäus Bruyn der Ältere war in seiner Zeit ein populärer Porträtmaler. Omphalius (1500–1567) war ein angesehener Jurist und Gelehrter in Köln. Er bekam mit seiner Frau Elisabeth 13 Kinder.