Biden verzichtet wegen CoV auf Wahlkampfauftritte

Der designierte US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, will wegen der Coronavirus-Pandemie auf Wahlkampfauftritte vor großem Publikum verzichten. Er werde dem Rat der Ärzte folgen und keine solchen Veranstaltungen abhalten, sagte Biden gestern vor der Presse in Wilmington im Bundesstaat Delaware.

Der frühere Vizepräsident grenzt sich damit von Amtsinhaber Donald Trump ab, der nach dreimonatiger Coronavirus-Pause kürzlich trotz aller Warnungen seine Wahlkampfveranstaltungen wieder aufgenommen hatte.

„Das ist wohl der ungewöhnlichste Wahlkampf in der jüngeren US-Geschichte“, sagte Biden. Er selbst habe sich noch nicht auf das neuartige Coronavirus testen lassen, fügte der 77-Jährige hinzu.

Biden: „Kriegspräsident“ Trump schwenkt weiße Fahne

Angesichts von mehr als 125.000 Coronavirus-Toten in den USA und besorgniserregend steigenden Fallzahlen warf Biden Trump Versagen vor. "Es scheint, dass unser „Kriegspräsident" sich ergeben, die weiße Flagge geschwenkt und das Schlachtfeld verlassen hat“, sagte Biden.

Biden bezog sich damit auf Trumps Aussage vom März, er fühle sich in Zeiten des Kampfes gegen die Pandemie als „Kriegspräsident“. Trump habe Zeit für wirksame Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vergeudet, sagte Biden. Die Infektionen stiegen in einer Reihe von Bundesstaaten an, große Ausbrüche könnten bevorstehen. „Donald Trump macht so gut wie gar nichts dagegen. Mister Präsident, die Krise ist real“, sagte Biden.

Der Demokrat sprach sich für eine grundsätzliche Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und eine Rückkehr zur Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO aus.