Kuba verhindert laut Aktivisten Anti-Rassismus-Demo

Die kubanische Regierung hat nach Angaben von Aktivistinnen und Aktivisten sowie der Presse durch Festnahmen und Überwachung eine Demonstration gegen Polizeigewalt gegen Schwarze verhindert. Die Polizei hielt mehrere Menschen den Angaben zufolge gestern davon ab, zu dem geplanten Protest im Zentrum von Havanna zu gehen.

Der prominente Oppositionelle Jose Daniel Ferrer sowie die Künstler Tania Bruguera und Luis Manuel Otero Alcantara wurden nach dem Verlassen ihrer Wohnungen festgenommen, wie ihre Familien und Freunde der dpa berichteten.

Der Journalist Abraham Jimenez Enoa, der unter anderem Kolumnen auf Spanisch für die US-Zeitung „Washington Post“ schreibt, gab auf Twitter an, er stehe unter Hausarrest. Damit werde verhindert, dass er über den Protest berichte. „Die kubanische Regierung missbraucht und ist rassistisch“, schrieb er. Die Journalistin Monica Baro erzählte auf Facebook, zwei Polizisten bewachten ihre Haustür. Mehreren Menschen sei der Zugang zum Internet abgeschnitten worden.

Oppositionelle hatten zur Demonstration in der Hauptstadt Kubas aufgerufen. Anlass war der Tod des 27-jährigen Hansel Hernandez am vergangenen Mittwoch in einem Vorort von Havanna.