Anschober will Versorgung psychisch Kranker verbessern

Jeder Zweite hat in Österreich bereits an einer psychischen Erkrankung gelitten. Dennoch werde das Thema nach wie vor stigmatisiert, fasst Sophie Karmasin aus einer aktuellen Studie über die psychische Gesundheit in Österreich zusammen. Nur 63 Prozent würden eine psychische Erkrankung im Familien- und Bekanntenkreis thematisieren, im beruflichen Umfeld nur jeder Fünfte.

Die Coronavirus-Krise habe gezeigt, dass das Gesundheitssystem gut ist. Aber bei den psychischen Erkrankungen gebe es Lücken – bei der Behandlung und bei der Finanzierung, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) heute: „Daher werden wir uns ab Herbst mit dem Schließen dieser Lücken auseinandersetzen.“ Es brauche für jeden und jede Betroffene einen finanzierbaren Zugang zu Unterstützung.

Es sei noch unklar, welche Ressourcen in dieses Projekt fließen werden, sagte Anschober. Es gehe nun darum, gemeinsam mit Experten einen gemeinsamen Prozess für ein Konzept zu starten. Da müsse auch der einfachere und leichtere Zugang zu professioneller Unterstützung etwa durch Clearingstellen ermöglicht werden: „Aber es wird auch um die Ressourcen gehen.“