Trump: Virus wird verschwinden

Trotz eines dramatischen Anstiegs der täglichen Neuinfektionen in den USA glaubt Präsident Donald Trump weiter an das Verschwinden des Virus. Die Wirtschaft werde sich bald wieder erholen, und „das Virus wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden“, sagte der Republikaner Trump gestern im Gespräch mit dem Fernsehsender Fox Business. Die Demokraten werfen Trump angesichts solcher Äußerungen vor, im Kampf gegen das Coronavirus kapituliert zu haben – und das, obwohl die Pandemie in den USA zunehmend eskaliert.

Daten der Universität Johns Hopkins zufolge meldeten die US-Behörden zuletzt jeden Tag rund 40.000 Neuinfektionen, vor allem aus den südlichen Bundesstaaten Florida, Texas, Arizona, Georgia und Kalifornien. Die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen sind damit höher als jene im April und im Mai, dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie. Den Daten vom Mittwoch zufolge wurden etwa am Dienstag fast 45.000 Neuinfektionen gemeldet. Mehrere Bundesstaaten haben daher bereits Lockerungen der Coronavirus-Auflagen verschoben oder rückgängig gemacht.

Lokale und Kinos in Kalifornien wieder geschlossen

Kalifornien reagiert auf den Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen mit einer Rücknahme von Lockerungen. In 19 stark betroffenen Bezirken, darunter auch Los Angeles County, müssen Restaurants ihre Innenbereiche wieder schließen. Das gelte auch für den Betrieb von Kinos, Weingütern, Museen und Zoos, teilte Gouverneur Gavin Newsom heute mit. Die Einschränkungen sollen mindestens drei Wochen lang gelten. Bereits am Sonntag hatte Newsom die erneute Schließung von Bars in vielen Teilen Kaliforniens angeordnet.

Am kommenden Feiertagswochenende will der Staat die Parkplätze an Stränden in den dicht besiedelten Räumen um Los Angeles und San Francisco schließen. Los Angeles County hatte zuvor bereits angekündigt, Strände, Fahrradwege, Parkplätze und Piers am Wochenende um den Nationalfeiertag (4. Juli) zu sperren.