„Maddie“: Anwalt des Verdächtigen kritisiert Staatsanwaltschaft

Der Anwalt des Verdächtigen im Fall Madedleine „Maddie“ McCann hat die ermittelnde Staatsanwaltschaft im deutschen Braunschweig scharf kritisiert. „Die Staatsanwaltschaft hat sich offensichtlich auf unseren Mandanten eingeschossen und probiert nun auf Biegen und Brechen, ihre Beweisnot zu beheben“, sagte Rechtsanwalt Friedrich Fülscher gestern dem Sender RTL/n-tv.

Zuvor war der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ erneut thematisiert worden. Auf den beweisgestützten Verdacht der Staatsanwaltschaft sei er sehr gespannt. „Ich halte diese Aussage der Staatsanwaltschaft Braunschweig für unheimlich gewagt.“

Keine Angaben zu Vorwürfen

Christian B., ein 43 Jahre alter Deutscher, der wegen anderer Delikte inhaftiert ist, steht im Verdacht, die damals dreijährige Britin am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz entführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen ihn wegen Mordverdachts. Auf seine Spur kamen die Ermittler nach eigenen Angaben bereits durch einen Hinweis nach einer ZDF-Sendung zum Fall „Maddie“ im Oktober 2013.

Fülscher verteidigt B. gemeinsam mit dem Hamburger Rechtsanwalt Johann Schwenn. Fülscher sagte, sein Mandant sei völlig anders als in der Öffentlichkeit dargestellt: „Ich erlebe ihn als sehr ruhigen und freundlichen Gesprächspartner.“ Sein Mandant wolle auf sein Anraten hin weiter keine Angaben zu den Vorwürfen machen.