Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) will die Erfahrungen aus der Coronavirus-Krise positiv verwerten und neue Erkenntnisse dieser Zeit für Verbesserungen im Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nutzen. Weil sich laut einer aktuellen Studie 56 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünschen würden, dass Homeoffice auch nach der Krise erlaubt ist, soll vermehrt auf Digitalisierung gesetzt werden, so Aschbacher.
Laut aktuellen Ergebnissen von vier Teilstudien, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Peter Hajek Public Opinion Strategies im Auftrag der Familie und Beruf Management GmbH, waren vor Beginn der Pandemie in Österreich 58 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Meinung, dass die Digitalisierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert.
„Die Ansicht hat sich durch Corona signifikant verstärkt“, berichtete Hajek bei der Präsentation der Ergebnisse. Mittlerweile stimmten 79 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer zu, dass die Digitalisierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessere, bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern seien es 64 Prozent.
Gütezeichen für familienfreundliche Betriebe
„Diesen Push, diese Beschleunigung sollten wir nutzen“, so Aschbacher. Sie möchte nicht nur für eine gute Vereinbarkeit und eine gute „Work-Life-Balance“ sorgen, sondern auch für eine gute „Work-Family-Balance“.
Deshalb habe sie im April anhand der ersten Lehren aus der Coronavirus-Krise eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich hauptsächlich mit dem Thema „Mobiles Arbeiten“ beschäftigt. Expertinnen und Experten sollen dabei Pakete erarbeiten, die in Sachen Vereinbarkeit in der Zukunft angewendet werden können.
Zusätzlich will Aschbacher das staatliche Gütezeichen für familienfreundliche Betriebe weiter ausbauen. Unternehmen, die das Siegel haben, hätten eine niedrigere Fluktuation bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und um zehn Prozent mehr Bewerbungen, sagte die Ministerin.