Polizei ist wieder pferdelos

Seit gestern ist die österreichische Polizei wieder pferdelos. Neun Tiere und sonstige Wirtschaftsgüter sind im niederösterreichischen Heldenberg an die serbische Polizeireiterstaffel übergeben worden. Damit ist das Projekt „Berittene Polizei“, das im Jahr 2018 vom damaligen Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) gestartet wurde, endgültig zu einem Ende gekommen.

Peschorn hatte Projekt gestoppt

Nachdem im November 2019 Innenminister Wolfgang Peschorn das Projekt per Weisung gestoppt hatte, wurden neun der ursprünglich zwölf Tiere zum Verkauf ausgeschrieben. Im Bieterverfahren stellte Serbien das beste Angebot. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart: „Die Kosten für die Pferde haben wir in etwa wieder hereinbekommen“, hieß es auf APA-Anfrage.

Die serbische Polizeireiterstaffel setzte sich mit ihrem Angebot unter anderem gegen Konkurrenten aus Deutschland und den Niederlanden durch. Drei Pferde waren zuletzt nicht mehr in Österreich. Zwei waren Geschenke Ungarns, diese wurden zurückgegeben. Der Kauf des zwölften Pferdes wurde mit der deutschen Verkäuferin rückabgewickelt.

Zuletzt in Stätten der Spanischen Hofreitschule

Die neun Polizeipferde waren zuletzt in der Trainingsstätte der Spanischen Hofreitschule am Heldenberg untergebracht und betreut worden. In Zukunft sind die Wallache Teil der serbischen Polizeireiterstaffel, die mehr als 30 Pferde in Verwendung hat. Die Ausbildung der Pferde erfolgt ausschließlich im Rahmen des Dienstbetriebes durch Angehörige der polizeilichen Reiterstaffel und besteht primär aus Gewohnheitstraining im Bereich Pyrotechnik, Menschenmassen und ungewöhnliche Geräusche.

Die berittenen Polizisten werden für Streifen, aber auch bei Großveranstaltungen, etwa bei Fußballspielen, bei denen es zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppierungen kommen kann, eingesetzt – grundsätzlich in Zweierstreifen in ganz Serbien.