Hongkong-Gesetz: USA stellen Weichen für Sanktionen

Der US-Kongress hat Sanktionen gegen Unterstützer von Chinas neuer Hongkong-Politik in die Wege geleitet. Nach dem Repräsentantenhaus verabschiedete gestern auch der Senat ein Gesetz, das Strafmaßnahmen gegen Personen vorsieht, die Chinas umstrittenes Gesetz für Hongkong umsetzen. Sanktioniert werden sollen auch Banken, die mit diesen Personen Geschäfte machen.

US-Präsident Donald Trump muss das Gesetz noch unterzeichnen, damit es in Kraft treten kann. Die geplanten Strafmaßnahmen wurde von beiden Kongresskammern einstimmig gebilligt. Eine solche parteiübergreifende Einigkeit ist selten und demonstriert den Grad der Unzufriedenheit in Washington mit dem Vorgehen der Pekinger Führung in Hongkong.

Beispielloser Eingriff in Autonomie

Das neue chinesische Hongkong-Gesetz markiert einen beispiellosen Eingriff in die Autonomie, die der ehemaligen britischen Kronkolonie bei der Rückgabe an China vor 23 Jahren zugesichert worden waren. Mit dem Regelwerk reagiert die Volksrepublik auf die Protestbewegung, die den Erhalt von Freiheiten fordert und die Finanzmetropole 2019 monatelang lahmgelegt hatte.

Zuletzt waren die beiden Großbanken HSBC und Standard Chartered wegen ihrer Unterstützung des Hongkong-Gesetzes in die Kritik geraten. Beide Geldhäuser haben ihren Sitz zwar in London, machen den Großteil des Geschäfts aber in Asien.