Macron will Kabinett umbilden

Vor einer offenbar bevorstehenden Kabinettsumbildung in Frankreich hat Staatschef Emmanuel Macron angekündigt, mit einem „neuen Team“ einen „neuen Weg“ einschlagen zu wollen. Das neue Kabinett werde „neue Talente“ und „Persönlichkeiten mit unterschiedlichem Hintergrund“ vereinen, sagte Macron in einem gestern veröffentlichten Interview mit mehreren Regionalzeitungen.

Eine Entscheidung über die Kabinettsumbildung wird bis Anfang der kommenden Woche erwartet. Hintergrund ist der Triumph der Grünen bei den französischen Kommunalwahlen am vergangenen Wochenende. Der Präsident hatte von einer „Ohrfeige“ für seine Partei La Republique en Marche gesprochen und „Fehler“ eingeräumt. Er kündigte unter anderem Zugeständnisse in der Klimapolitik an.

Zukunft von Regierungschef fraglich

Spekuliert wurde vor allem über die Zukunft von Regierungschef Edouard Philippe. Er habe ein „einzigartiges Vertrauensverhältnis“ zu Philippe, sagte Macron in dem Zeitungsinterview. Der bürgerliche Premier habe in den vergangenen drei Jahren „bemerkenswerte Arbeit“ geleistet. „Wir haben wichtige historische Reformen durchgeführt, oft unter sehr schwierigen Umständen“, betonte Macron.

Laut einer gestern veröffentlichten Umfrage des Instituts Elabe Berger Levrault will mehr als die Hälfte der Franzosen Philippe weiterhin als Regierungschef sehen. Allerdings gilt als ungewiss, ob Philippe, der eine Vergangenheit als Lobbyist bei einem Atomkonzern hat, einen politischen Richtungswechsel Macrons mit stärker sozialen und ökologischen Akzenten mittragen würde.