Iran zu Entschädigung wegen Flugzeugabschusses bereit

Der Iran hat nach schwedischen Angaben grundsätzlich Entschädigungszahlungen an die Familien der Todesopfer eines im Jänner versehentlich abgeschossenen Passagierflugzeugs zugestimmt. Die Herkunftsländer der Opfer hätten mit dem Iran eine entsprechende Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, sagte Schwedens Außenministerin Ann Linde gestern der Nachrichtenagentur TT.

Zwar stünden die Summen noch nicht fest. Doch gebe es „keinen Zweifel“, dass der Iran die Entschädigungen zahlen werde. Nach Angaben der Regierungen in Schweden und Kanada unterzeichneten die Herkunftsländer der Opfer zudem ein Protokoll, das ihnen formell den Weg für gemeinsame Verhandlungen mit dem Iran über die konkreten Entschädigungsregelungen eröffnet.

Damit sei der notwendige juridische Rahmen für die Verhandlungen geschaffen worden, sagte der kanadische Außenminister Francois-Philippe Champagne der Nachrichtenagentur AFP.

Nach tagelangem Leugnen Abschuss eingestanden

Bei dem Unglück am 8. Jänner waren alle 176 Menschen an Bord der ukrainischen Passagiermaschine ums Leben gekommen. Nach tagelangem Leugnen räumte der Iran seine Verantwortung für das Unglück ein. Die iranischen Revolutionsgarden gaben an, die Maschine kurz nach ihrem Abflug von Teheran versehentlich abgeschossen zu haben.

Der Iran hatte kurz vor dem Unglück mit Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak auf die Tötung des Generals Kassem Solaimani durch die USA geantwortet. Die iranische Raketenabwehr befand sich deshalb wegen möglicher Gegenangriffe in Alarmbereitschaft. Die meisten der Todesopfer waren kanadische Staatsbürger iranischer Abstammung. An Bord befanden sich zudem neben Ukrainern und Schweden auch Afghanen und Briten.