Überbrückungsfonds für Künstler startet

Heute startet der bei der SVS eingerichtete Überbrückungsfonds für Künstler, der mit bis zu 90 Mio. Euro dotiert ist. „Wir haben eine Finanzierung für freischaffende Künstler in dieser schwierigen Phase versprochen, jetzt erfolgt der Startschuss“, zeigte sich Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer bei einem Medientermin erfreut. Rund 15.000 Antragsberechtigte erhalten bis zu 6.000 Euro.

Erste Auszahlungen kommende Woche

Die ersten Auszahlungen sollen bereits kommende Woche erfolgen. „Die Lage für die Künstler ist ernst. Sie waren die ersten, die vom Lock-down betroffen waren, und es wird wohl noch länger bis zu einem Normalbetrieb dauern“, unterstrich Mayer die Notsituation in der Coronavirus-Krise. „Wir haben auch die Kritik gehört, dass es zu wenig Unterstützung, und wenn, dann diese nicht schnell genug gibt. Darauf haben wir reagiert.“

Mittels Onlineformular auf der Homepage der SVS kann für den Überbrückungsfonds angesucht werden, per eidesstattliche Erklärung geben die Kunstschaffenden dabei ihre wirtschaftliche Notsituation an.

Ausbezahlt werden bis zu 6.000 Euro (eine Gegenverrechnung erfolgt nur mit Zuwendungen aus dem Härtefallfonds) in einer Tranche. „Seit gestern um 18.00 Uhr ist das Formular online“, sagte SVS-Obmann Peter Lehner. Die ersten Ansuchen seien bereits eingetroffen. „Wir können sie also schon bearbeiten, was erfreulich ist.“

„Gewaltige Anzahl“ von Anspruchsberechtigten

Für die „gewaltige Anzahl“ von rund 15.000 Antragsberechtigten werden laut Lehner bis zu 110 Angestellte der Sozialversicherung für Selbstständige zuständig sein. Mayer kündigte außerdem die zweite Phase der Hilfe im Rahmen des Künstler-Sozialversicherungsfonds an. Ab 10. Juli können Anträge gestellt werden, möglich sind Einmalzahlungen von bis zu 3.000 Euro. Bisher wurden auf diesem Weg knapp zwei Mio. Euro ausgeschüttet, dotiert ist der Fonds mit insgesamt fünf Mio. Euro.

Eine weitere, pauschale Unterstützung in der Höhe von 6.000 Euro, wie sie IG-Autorinnen-Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss am Rande eines „Schweigemarschs“ in Aussicht gestellt hat, wird es unterdessen nicht geben, wie Mayer auf APA-Nachfrage betonte. Sie sei sich aber sicher, dass „Herr Ruiss auch mit diesem Überbrückungsfonds glücklich sein wird“.