US-Polizisten wegen Würgegriff-Selfies gefeuert

Wegen eines Selfies mit einem nachgestellten Würgegriff sind mehrere weiße Polizisten im US-Bundesstaat Colorado gefeuert worden. Zwei Beamte hatten nach Angaben der Polizei in der Stadt Aurora ein Foto am Ort der Festnahme des Schwarzen Elijah McClain aufgenommen, der infolge des Polizeieinsatzes im vergangenen Jahr gestorben war.

Auf dem Bild hat einer der Beamten seinem Kollegen den Arm um den Hals gelegt, wie, um ihn zu würgen. Eine Polizistin steht neben den beiden Männern und lacht in die Kamera. Das Foto schickten sie nach Angaben der Polizei einem Kollegen, der sich darüber lustig machte. Auch er sei gefeuert worden. Einer der drei Beamten auf dem Selfie trat vor seiner Entlassung zurück.

„Wir sind angeekelt“

„Wir sind beschämt, wir sind angeekelt und wir sind wütend“, sagte die kommissarische Polizeichefin Vanessa Wilson bei einer Pressekonferenz. Die Beamten hätten vielleicht keine kriminelle Handlung begangen, sich aber eines „Verbrechens gegen die Menschlichkeit und des Anstandes“ schuldig gemacht, sagte Wilson. „Überhaupt daran zu denken, so etwas zu tun, ist unbegreiflich.“

Ein Polizist war bei tödlicher Festnahme dabei

Einer der gefeuerten Polizisten war US-Medienberichten zufolge bei der Festnahme McClains vergangenes Jahr im August dabei. Ein Passant hatte die Polizei auf den 23-Jährigen aufmerksam gemacht, weil sich dieser „verdächtig“ verhalten und eine Skimaske getragen habe. Nach Darstellung der Polizei wehrte sich McClain gegen seine Festnahme.

Die Beamten wendeten einen Würgegriff an. Hinzugerufene Sanitäter verabreichten McClain ein Beruhigungsmittel. Der Mann erlitt auf dem Weg ins Krankenhaus einen Herzstillstand und starb wenige Tage später.