Wieder Nerze in Zuchtfarmen der Niederlande getötet

Nach Coronavirus-Ausbrüchen in mehreren Nerzfarmen im Süden der Niederlande haben die Behörden Zehntausende Tiere getötet. „Insgesamt wurde das Virus in 20 Zuchtfarmen für Nerze nachgewiesen“, teilte das niederländische Landwirtschaftsministerium heute mit. Anfang Juni hatten die Behörden damit begonnen, bei Infektionsfällen alle Tiere der betroffenen Zuchtfarmen zu keulen.

Bisher wurden die Nerze in 18 Farmen getötet, heute sollten die Keulungen auch in den beiden noch verbleibenden Farmen beginnen. Nach Angaben des Ministeriums lebten allein in der letzten Farm, in der das Virus nachgewiesen wurde, 12.000 Muttertiere.

CoV schon im April auf Nerzzuchtfarmen

Erstmals war das Virus Anfang April auf einer der niederländischen Nerzzuchtfarmen entdeckt worden. Im Mai gaben die Behörden dann bekannt, dass sich zwei an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankte Mitarbeiter „sehr wahrscheinlich“ bei den Tieren angesteckt hatten.

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte es sich um die „ersten bekannten Fälle einer Übertragung“ des neuartigen Coronavirus von Tier zu Mensch handeln. Die Regierung verbot daraufhin den Transport von Nerzen und ordnete Tests für sämtliche Zuchtfarmen an.

Die Zucht von Nerzen zur Pelzgewinnung ist in den Niederlanden umstritten. 2016 hatte das Oberste Gericht die Nerzzucht ab dem Jahr 2024 verboten. Ende Juni stimmte das niederländische Parlament dann für die Schließung der Nerzfarmen bis zum Jahresende.