Macron wechselt mehrere Minister aus

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Rücktritt der Regierung seinen Innenminister und seine Umweltministerin ausgetauscht. Neuer Innenminister sei der 37-jährige Gerald Darmanin, teilte der Generalsekretär des Elysee-Palastes, Alexis Kohler, gestern Abend in Paris mit.

Macron-Vertrauter muss gehen

Damit muss der enge Macron-Vertraute Christophe Castaner seinen Hut nehmen. Castaner war in der Vergangenheit immer wieder massiv kritisiert worden – sein Rücktritt wurde vor allem während der „Gelbwesten“-Proteste mehrfach gefordert. Sein Nachfolger Darmanin war vorher Budgetminister.

Für Umwelt ist künftig die 45-jährige Barbara Pompili zuständig – sie kommt ursprünglich von den Grünen. Mit dem neuen Team will Macron Frankreich aus der Coronaviruskrise führen – ein deutlicher Kurswechsel bleibt mit dem neuen Kabinett aber aus.

Zentrale Gesichter bleiben

Der mächtige Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire und Verteidigungsministerin Florence Parly können auf ihren Posten bleiben. Jean-Yves Le Drian bleibt Außenminister, Olivier Veran Gesundheitsminister. Damit bleiben auch zentrale Gesichter der Vorgängerregierung im neuen Kabinett.

Macron strebt nach der Viruskrise einen Wiederaufbau des Landes an – das betrifft nach seinen Worten die Wirtschaft, das Soziale, den Umweltschutz und die Kultur. Unter dem Schlagwort „ökologischer Wiederaufbau“ will der Präsident dabei gleichermaßen Umweltbewusstsein und Wirtschaftskompetenz demonstrieren. Mit dem Austausch der Umweltministerin hat er einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht. Pompili ist mittlerweile Mitglied der Präsidentenpartei. Ihre Vorgängerin Elisabeth Borne, die früher Managerin bei den Pariser Verkehrsbetrieben RATP war, übernimmt das in der Viruskrise wichtige Arbeitsressort.

Der neue Innenminister Darmanin war schon länger für einen wichtigeren Posten gehandelt worden – seine Berufung ist keine Überraschung. Er kommt von den Konservativen und ist inzwischen Mitglied der Präsidentenpartei La Republique en Marche. Er hatte zuletzt Aufsehen erregt, weil der Präsident ihm bei den Kommunalwahlen zugestanden hatte, gleichzeitig Budgetminister und Bürgermeister sein zu können. Eine derartige Ämterhäufung lehnt Macron eigentlich ab.