EU-Prognose: Österreichs BIP bricht 2020 um 7,1 Prozent ein

Die EU-Kommission hat in ihrer heute veröffentlichten Sommerprognose die Erwartung für Österreich wegen der Folgen der Coronavirus-Krise weiter nach unten revidiert. Für 2020 rechnet die Brüsseler Behörde nun mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,1 Prozent, im Frühjahr war noch ein Einbruch von 5,5 Prozent erwartet worden.

Für 2021 geht die EU von einem etwas stärkeren Wachstum von 5,6 Prozent aus. Im Frühjahr war für kommendes Jahr mit einem Plus von fünf Prozent gerechnet worden.

Für die Euro-Zone rechnet die Kommission nunmehr für 2020 mit einem Absturz der Wirtschaftsleitung von 8,7 Prozent und für 2021 mit einem Wachstum von 6,1 Prozent. In der gesamten EU dürfte das BIP dieses Jahr um 8,3 Prozent schrumpfen, kommendes Jahr dann um 5,8 Prozent wachsen.

Die Pandemie habe Österreichs Wirtschaft stark getroffen, was bereits im ersten Quartal zu einem BIP-Rückgang von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal geführt habe, so die EU-Kommission in ihrem Prognosebericht. Als Folge der Krise sei die Arbeitslosenrate im März und April in die Höhe geschnellt und sei, obwohl sie seitdem sinke, noch immer auf hohem Niveau. Auch die hohe Kurzarbeitsrate zeige, wie sehr der heimische Arbeitsmarkt unter der Krise leide.

OeNB: Ölpreisverfall und Nachfrageausfall drücken Inflation

Der niedrige Ölpreis und der coronavirusbedingte Nachfrageausfall dämpfen laut der Oesterreichische Nationalbank (OeNB) die Preis. Sie rechnet für 2020 – wie auch die EU-Kommission in ihrer Sommerprognose – mit einem Rückgang der Inflation auf 0,8 Prozent, ehe sie 2021 auf 0,9 Prozent und 2022 auf 1,5 Prozent (wie 2019) steigen soll. Brüssel erwartet bereits 2021 eine Teuerung von 1,2 Prozent.