Elfenbeinküste: Regierungschef gestorben

Der amtierende Regierungschef der Elfenbeinküste und Kandidat für die Präsidentschaftswahl im Oktober, Amadou Gon Coulibaly, ist tot. Nach Angaben eines Regierungssprechers starb der 61-Jährige gestern in der Hauptstadt Abidjan, nachdem er zuvor noch an einem Treffen des Ministerrats teilgenommen hatte.

Er war vergangene Woche nach einem zweimonatigen Auslandsaufenthalt zwecks ärztlicher Behandlung wegen eines Herzleidens in die Elfenbeinküste zurückgekehrt. Der wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossenen Grenzen zum Trotz hatte sich Coulibaly Anfang Mai nach offiziellen Angaben zur „medizinischen Untersuchung“ nach Frankreich begeben.

Eine Woche nach seiner Ausreise gab die Regierung bekannt, dem Regierungschef sei eine Gefäßstütze eingesetzt worden. 2012 hatte er sich einer Herztransplantation unterzogen. „Ich bin wieder fit“, verkündete Coulibaly bei seiner Ankunft in Abidjan vergangene Woche.

Für die Regierungspartei ist der Tod ein schwerer Schlag. „Es gibt keinen Plan B“, sagte ein Beobachter der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die Präsidentschaftswahl im Herbst. Die einzige denkbare Option sei eine weitere Kandidatur von Amtsinhaber Alassane Ouattara. Der 78-jährige Präsident hatte Coulibaly zum Kandidaten für seine Nachfolge ernannt.