Euro-Gruppe wählt neuen Vorsitz

Inmitten der Coronavirus-Krise entscheidet die Euro-Gruppe heute über ihren künftigen Vorsitz. Als Favoritin gilt die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino. Die 51-Jährige muss bei der Videoschaltung zehn der 19 Euro-Länder auf ihrer Seite haben.

Zuletzt bekam die Sozialdemokratin Rückendeckung vom italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte. Auch die deutsche Regierung ist Insidern zufolge für die Spanierin. Sie ist seit Mitte 2018 Wirtschaftsministerin und repräsentiert ihr Land in der Euro-Gruppe.

Calvino wäre die Nachfolgerin des Portugiesen Mario Centeno, der zur Notenbank seines Landes wechseln dürfte. Sie wäre zudem die erste Frau an der Spitze der Euro-Gruppe. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte zuletzt, er sei „verhalten optimistisch“ bei der Personalie.

Calvino werde nicht nur Stimmen aus dem sozialdemokratischen Lager bekommen, sondern auch von anderen Parteien. Ausgemacht ist das Rennen aber noch nicht. Der Sozialdemokrat Pierre Gramegna aus Luxemburg und der konservative Ire Paschal Donohoe – jeweils Finanzminister ihres Landes – treten ebenfalls an. Die Entscheidung dürfte am Nachmittag fallen.