Der Bürgermeister der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, Park Won Soon, ist Medienberichten zufolge tot aufgefunden worden. Seine Leiche sei im nördlichen Teil von Seoul entdeckt worden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf die Polizei.
Park war heute als vermisst gemeldet worden. Die Polizei habe die Suche nach dem 64-Jährigen aufgenommen, nachdem dessen Tochter am späten Nachmittag (Ortszeit) eine Vermisstenanzeige erstattet habe, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.
Ihr Vater habe vier, fünf Stunden vorher seine Wohnung verlassen und dabei etwas gesagt, was sich wie „letzte Worte“ angehört habe, wurde die Tochter zitiert.
Belästigungsvorwürfe gegen Park
Der 64-Jährige war offenbar nach Anschuldigungen des sexuellen Fehlverhaltens verschwunden. Ein Mitglied des Personals im Rathaus hatte sich gestern wegen angeblicher sexueller Belästigung an die Polizei gewandt.
Die Stadtverwaltung der Zehn-Millionen-Metropole hatte zuvor erklärt, Park habe seine Termine für den Tag abgesagt. Park hatte sein Smartphone den Berichten zufolge ausgeschaltet. Das letzte Signal von dem Gerät sei in der Nähe eines Tempels im nordöstlichen Teil der Stadt geortet worden. Die Polizei konzentriere daher die Suche in diesem Stadtgebiet.
Seit fast zehn Jahren im Amt
Park hatte früher als Menschenrechtsanwalt gearbeitet und war lange in einer Bürgerrechtsorganisation tätig. Im Oktober 2011 wurde er als parteiunabhängiger Kandidat zum Bürgermeister von Seoul gewählt. Später schloss er sich der sozialliberalen Demokratischen Partei des heutigen Staatspräsidenten Moon Jae In an. Park wurde zweimal wiedergewählt.