Ampelsystem soll Risiko auf Bezirksebene einstufen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat heute erste Details für das bis September geplante Coronavirus-Ampelsystem genannt. Insgesamt soll die Ampel vier Kriterien berücksichtigen. Und je nach Ampelstufe – von Grün bis Rot – sollen dann in den betreffenden Bezirken Maßnahmen verhängt werden, sagte der Gesundheitsminister nach einer Videokonferenz mit den Landeshauptleuten.

Ziel der Ampel ist es – wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ergänzte – bei lokalen Ausbrüchen möglichst kleinräumige Eingriffe auf Bezirks- oder sogar Gemeindeebene zu ermöglichen: „Wir wollen uns österreichweite Maßnahmen so lange wie möglich ersparen.“

Auch Spitalskapazitäten erfasst

Anders als die deutsche Coronavirus-Ampel wird das österreichische System, das über den Sommer erstellt werden soll, nicht nur die Infektionszahlen im jeweiligen Bezirk erfassen. Zusätzlich sollen auch die Spitalskapazitäten, das Verhältnis der positiven zu allen Coronavirus-Tests sowie die Frage berücksichtigt werden, ob alle Infektionscluster zurückverfolgt werden konnten. Je nach Ergebnis soll die Ampel dann auf Grün, Gelb, Orange oder Rot schalten.

Für die Bundesländer und Bezirkshauptmannschaften wird es laut Anschober einen Leitfaden geben, welche Maßnahmen bei welcher Ampelstufe gesetzt werden sollen. Erarbeitet wird der Maßnahmenkatalog bis zum Sommerministerrat von einer „Corona-Kommission“. Als Vorbild nannte Anschober die Lawinenwarnstufen.