Bolivien: Übergangspräsidentin infiziert

Die bolivianische Übergangspräsidentin Jeanine Anez hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie sei positiv auf den neuartigen Erreger getestet worden, teilte die 53-Jährige in einem auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten Video mit. Ihr gehe es gut, und sie werde von zu Hause aus arbeiten. Anez wird sich laut ihren eigenen Angaben nach 14 Tagen Quarantäne einem weiteren Test unterziehen.

Die bolivianische Übergangspräsidentin Jeanine Anez
APA/AFP/Aizar Raldes

Die konservative Politikerin kam ins Amt, nachdem der langjährige linksgerichtete Staatschef Evo Morales im vergangenen November unter dem Druck wochenlanger Proteste zurückgetreten war. Am 6. September sollen in dem südamerikanischen Land Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattfinden. Die Wahlen waren ursprünglich für Anfang Mai angesetzt gewesen, aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. Anez kandidiert bei den Wahlen für das Präsidentenamt.

Auch drei Mitglieder von Anez’ Kabinett haben sich mit dem Coronavirus infiziert. In Bolivien wurden bisher insgesamt knapp 43.000 Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die offizielle Zahl der Todesopfer der Pandemie im Land lag zuletzt bei 1.577.