Grüne legen „Back-up-Plan“ für kommendes Schuljahr vor

Die Grünen haben einen „Back-up-Plan“ dafür entwickelt, wie die Schulen im Herbst im Falle von Schließungen wegen der Coronavirus-Pandemie vorgehen sollen. Die acht Punkte umfassen u. a. Lernen im Freien, Bildung von Kleingruppen, die Festlegung auf ein Kommunikationssystem pro Schule und spezielle Vorkehrungen für jene Kinder, bei denen zuletzt der Fernunterricht nicht gut funktioniert hat.

Zwar wollen die Grünen, dass das neue Schuljahr normal beginnt und normal weitergeht. „Aber wir müssen nur immer damit rechnen, dass es – siehe Oberösterreich – lokal, vielleicht in einzelnen Klassen, in einzelnen Schulen oder Gemeindeteilen wieder eine Einschränkung und Ausdünnung geben muss. Und dafür müssen wir ein Netz knüpfen, das zur Verfügung steht für den Fall, dass“, so die Idee hinter dem Plan laut Grünen-Bildungssprecherin Sibylle Hamann.

Mit dem Ressort von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann sei der Plan besprochen und werde dort inhaltlich in weiten Teilen geteilt bzw. sei schon in Umsetzung, sagte Hamann gegenüber der APA. Man könne allerdings nicht alles von oben verordnen. Die Grünen wollen deshalb mit ihrem Plan eine breite öffentliche Debatte über jene Punkte anstoßen, bei denen Eltern, Schulleitung, Pädagogen und Pädagoginnen selbst aktiv werden müssen.

Lernen im Betreuungsverbund

Bereits gestartet wurde das eingeforderte Mentorenprogramm. Das Ministerium habe mit Weiterlernen.at eine Website lanciert, auf der Kinder, die zu Hause zu wenig Lernunterstützung bekommen, sich für Unterstützung durch Kollegen und Mentoren registrieren können. Die Plattform müsse nun aber mit Leben erfüllt werden.

Unterricht und Betreuung soll außerdem so viel wie möglich im Freien stattfinden, um Infektionen zu vermeiden. Außerdem sollen in jeder Klasse unter Einbeziehung der Eltern Kleingruppen von jeweils vier Kindern gebildet werden, die bei einer Einschränkung des Schulbetriebs als „Kommunikationszelle“, Lernverbund, soziale Bezugsgruppe und – indem auf genügend „kompetente Erwachsene“ in jeder Gruppe geachtet wird – Betreuungsverbund dienen können.