Kalifornien will Tausende weitere Gefangene freilassen

Wegen der Coronavirus-Pandemie will der US-Bundesstaat Kalifornien bis zu 8.000 weitere Strafgefangene vorzeitig freilassen. „Diese Maßnahme dient der Gesundheit und Sicherheit der Insassen und des Personals“, teilte die kalifornische Gefängnisbehörde heute mit.

Die Gefangenen könnten bis Ende August aus den überbelegten Haftanstalten entlassen werden. Seit Beginn der Coronavirus-Krise durften in dem schwer von der Pandemie betroffenen Westküstenstaat bereits 10.000 Häftlinge das Gefängnis vorzeitig verlassen.

Zahlreiche Infektionen in Gefängnissen

Die Ankündigung der weiteren Freilassungen erfolgte kurz nach Bekanntwerden von zahlreichen Neuinfektionen im Gefängnis San Quentin. In der Haftanstalt, die zu den ältesten in den USA gehört, waren mehr als tausend Insassen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Insgesamt sitzen in Kalifornien 113.000 Menschen im Gefängnis.

Eine Woche nach ihrer Entlassung sollen die Menschen erneut auf eine Coronavirus-Infektion getestet werden. Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien hat bisher mehr als 300.000 Infektionen und mehr als 6.800 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet.

Über 66.000 Neuinfektionen an einem Tag

Die USA verzeichnen heute erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie mehr als 66.000 Neuinfektionen an einem einzelnen Tag. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) lag die Zahl der am Vortag registrierten Neuansteckungen bei 66.627.

Erst am Donnerstag war die Zahl auf einen Rekordwert von 63.247 gestiegen. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, hat seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Coronavirus-Auflagen dramatisch zugenommen.

Seit Beginn der Pandemie haben die Forscherinnen und Forscher der JHU in den USA insgesamt fast 3,2 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 134.000 Menschen starben demnach infolge einer Covid-19-Erkrankung.

Die Zahl der täglich verzeichneten Toten liegt in den USA zwar weiterhin deutlich niedriger als zum Höhepunkt der Krise, hat in den vergangenen Tagen aber wieder zugenommen. Gestern verzeichnete die Statistik der Universität 802 Tote.