Trump trägt erstmals Mund-Nasen-Schutz in Öffentlichkeit

US-Präsident Donald Trump hat sich erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie mit einer Gesichtsmaske in der Öffentlichkeit gezeigt. Er trug bei einem Termin im Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington einen schwarzen Mund-Nasen-Schutz. Der 74-Jährige, der sich in der Klinik mit verwundeten Veteranen traf, ging schweigend an den wartenden Reporterinnen und Reportern auf dem Krankenhausflur vorbei.

US-Präsident Donald Trump
Reuters/Tasos Katopodis

Trump hatte sich bislang beharrlich geweigert, bei seinen öffentlichen Auftritten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Selbst bei einem Besuch in einer Fabrik für Atemschutzmasken im Bundesstaat Arizona Anfang Mai trug er keine Maske. Medienberichten zufolge beugte er sich nun dem Druck seiner Beraterinnen und Berater, die den Präsidenten seit Wochen dazu gedrängt hätten, die Empfehlung seiner Regierung zum Tragen von Masken umzusetzen.

Umfrage: Zwei Drittel unzufrieden mit Trump

Angesichts der ungebremsten Ausbreitung des Virus in den USA verliert Trump offenbar zunehmend an Rückhalt in der Bevölkerung. In einer am Freitag veröffentlichen Umfrage des Senders ABC äußerten sich zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unzufrieden über das Coronavirus-Krisenmanagement des Präsidenten. Im April hatte die Hälfte der Befragten ihren Unmut geäußert.

In den Umfragen für die Präsidentschaftswahl im November liegt Trump im Schnitt neun Prozentpunkte hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden.

Land mit meisten Neuinfektionen pro Tag

Die USA verzeichneten unterdessen die meisten Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie an einem Tag. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) von gestern lag die Zahl der am Vortag registrierten Neuansteckungen bei 66.627. Erst am Donnerstag war die Zahl auf einen Rekordwert von 63.247 gestiegen.

Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, hat seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Coronavirus-Auflagen deutlich zugenommen.

Seit Beginn der Pandemie haben die Forscherinnen und Forscher der JHU insgesamt mehr als 3,2 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 134.000 Menschen starben. Die Zahl der täglich verzeichneten Toten liegt zwar weiterhin niedriger als zum Höhepunkt der Krise, hat aber wieder zugenommen. Am Freitag registrierte die JHU-Statistik 802 Tote.