Europäische Kampftruppe im Sahel einsatzbereit

Die neue europäische Kampftruppe für die Sahelzone ist einsatzbereit. Nach Angaben der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly sollen die ersten hundert Soldaten aus Frankreich und Estland am Mittwoch ihre Arbeit in dem westafrikanischen Krisengebiet aufnehmen. Die Truppe namens „Takuba“ soll Soldaten aus Mali im Kampf gegen Dschihadisten unterstützen.

Parly sagte der französischen Zeitung „La Croix“ in einem gestern veröffentlichten Interview, im Oktober werde sich ein zweites Kontingent mit rund 60 tschechischen Soldaten der „Takuba“-Truppe anschließen. Im Jänner sollten dann 150 Schweden dazustoßen. Zuletzt habe auch Italien seine Bereitschaft signalisiert. Österreich ist an der Taskforce nicht beteiligt.

Kampf gegen extremistische Gruppen

Wegen der wachsenden Gewalt in der Sahelzone drängt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron seit Jahren auf die Unterstützung anderer europäischer Länder. Frankreich hat derzeit 5.100 Kampftruppen in der Sahelzone stationiert. Sie unterstützen die Soldaten der „G-5-Sahelstaaten“ Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Tschad im Kampf gegen extremistische Gruppen. Nach UNO-Angaben gab es in dem Krisengebiet im vergangenen Jahr rund 4.000 Tote.

Das österreichische Bundesheer ist im Rahmen von Missionen der UNO (MINUSMA) und der EU (EUTM) in Mali im Einsatz. Aufgrund der Coronavirus-Krise wurde jedoch die Beteiligung auf derzeit acht Personen (sechs EUTM und zwei MINUSMA) reduziert.