Österreich gegen Bleischrotmunition in Feuchtgebieten

Morgen endet die Frist der EU-Kommission zu einem schriftlichen Abstimmungsverfahren bezüglich eines Verbots von Bleischrotmunition in Feuchtgebieten. Österreich unterstützt die Zielsetzung der EU-Kommission, nämlich die Verhinderung von Bleieintrag in die Umwelt, und wird für ein Verbot stimmen, hieß es aus dem Klimaschutzministerium.

„In Österreich ist Bleischrotmunition bei der Jagd auf Wasservögel bereits seit 2012 verboten. Diese Verordnung hat sich auch bei der Jägerschaft bewährt und ist einfach vollziehbar. Wir werden daher für ein Verbot stimmen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Blei gilt nicht nur beim Menschen als höchst giftig und wahrscheinlich krebserzeugend, auch für Wasservögel und Raubtiere sind Bleivergiftungen oft tödlich. „Zumindest jeder vierte Seeadler geht an den Folgen von Bleivergiftungen zugrunde. Es ist daher ein wichtiger Schritt, Bleimunition aus den Feuchtgebieten und damit aus unserer Umwelt zu verbannen“, sagte die Ressortchefin.

In der EU werden dem Ministerium zufolge pro Jahr 18.000 bis 21.000 Tonnen Blei durch den Gebrauch bleihaltiger Munition freigesetzt, etwa ein Viertel davon in Feuchtgebieten. Jährlich sterben in der EU etwa eine Million Wasservögel an Bleivergiftung. Hinzu kommen subletale Effekte, die die Vogelpopulationen schwächen. „Auch Raubtiere und Aasfresser sind über ‚secondary poisoning‘ betroffen. So stirbt zumindest jeder vierte Seeadler an den Folgen einer Bleivergiftung – die größte nicht natürliche Todesursache“, hieß es.