Chinas Außenhandel legt unerwartet stark zu

Trotz der globalen Coronavirus-Krise hat sich Chinas Außenhandel überraschend gut erholt. Exporte und Importe der größten Handelsnation lagen im Juni erstmals wieder im Plus, wie Chinas Zoll heute in Peking berichtete. Die Ausfuhren in US-Dollar berechnet stiegen um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren wuchsen unerwartet stark um 2,7 Prozent. Eigentlich hatten Experten mit einem starken Minus der Importe wie in den Vormonaten gerechnet.

Der Außenhandel legte im Juni um 1,5 Prozent zu, muss aber in der ersten Jahreshälfte insgesamt noch ein Minus von 6,6 Prozent wegstecken. Nach dem starken Einbruch des Wachstums der zweitgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist Chinas Wirtschaft damit gleichwohl auf gutem Wege, im zweiten Quartal wieder zu wachsen.

Chinesische Experten halten sogar ein wirtschaftliches Wachstum von bis zu drei Prozent im zweiten Quartal für möglich. Die australische ANZ-Bank schätzt die Erholung hingegen vorsichtiger auf ein Plus von 1,7 Prozent. Das Statistikamt will die neuen Wachstumszahlen an diesem Donnerstag vorlegen.

Kaum noch neue Infektionen

Im Dezember waren die ersten Fälle des neuen Coronavirus in China entdeckt worden. Das bevölkerungsreichste Land dämmte die Pandemie mit strikten Maßnahmen ein. Es gibt heute kaum noch neue Infektionen, sodass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeiten wieder normalisieren. Der Aufschwung in China wird angetrieben von der heimischen Nachfrage und einer Zunahme der Industrieproduktion und Dienstleistungen.