Wirecard: Finanzaufsicht informierte Staatsanwaltschaft

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat die Staatsanwaltschaft München über einen Insiderverdacht beim kollabierten Zahlungsdienstleister Wirecard informiert. Eine BaFin-Sprecherin bestätigte gestern Abend einen entsprechenden „Handelsblatt“-Vorabbericht. Darin hatte es geheißen, problematisch sei unter anderem ein Posting in einem Börsenforum.

Acht Tage vor dem Wirecard-Crash habe darin ein Nutzer geschrieben, dass der Bilanzprüfer EY am 18. Juni nicht uneingeschränkt testieren werde. Die Wirecard-Geschäftsführung habe keine erforderlichen Nachweise erbracht, woher erhebliche Summen als Sicherheiten auf Treuhandkonten stammten und Mitarbeiter hätten die Information weitergegeben, habe es in dem Posting geheißen.

Damit habe der anonyme Hinweisgeber das Prüfergebnis von EY vorweggenommen, so das „Handelsblatt“. Schon im Frühjahr 2020 seien Konzerninsider bei Wirecard über Probleme mit der Abschlussprüfung informiert gewesen.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München bekräftigte am Abend auf Anfrage lediglich frühere Aussagen, dass es umfangreiche Ermittlungen gegen den ehemaligen Wirecard-Vorstandschef, den Österreicher Markus Braun, und weitere Beschuldigte gebe. Dabei würden alle in Betracht kommenden Straftaten geprüft. Zur Frage, ob auch Insiderhandel dazu gehört, wollte sie sich nicht äußern.

Verteidigungsministerium bestätigt Anfrage zu Libyen

Das österreichische Verteidigungsministerium bestätigte einen Bericht der „Financial Times“ („FT“) über ein angebliches Libyen-Projekt des untergetauchten Wirecard-Managers Jan Marsalek teilweise. Wie ein Sprecher gestern sagte, gab es 2017 eine Anfrage eines „deutschen Expertenteams“ bezüglich eines Wiederaufbauprojekts in Libyen.

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