Tödliche Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan

Im Grenzgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan hat es den dritten Tag in Folge tödliche Gefechte zwischen Grenzsoldaten gegeben. Sieben Angehörige der aserbaidschanischen Armee wurden bei den Kämpfen heute Früh getötet, wie der stellvertretende aserbaidschanische Verteidigungsminister Karim Walijew mitteilte. Armenien sprach von zwei getöteten Soldaten auf seiner Seite.

Die russische Regierung rief beide Seiten zu Zurückhaltung auf. „Wir sind extrem besorgt angesichts der Schusswechsel an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.

Walijew sagte örtlichen Medien, bei den Gefechten seien ein General, ein Oberst sowie fünf Soldaten „heldenhaft während eines Einsatzes“ gestorben. Damit seien seit Sonntag insgesamt elf aserbaidschanische Armeeangehörige bei Kämpfen mit armenischen Soldaten getötet worden. Nach Angaben Walijews wurden zudem hundert armenische Soldaten getötet. Die Regierung in Eriwan bestritt dagegen bisher Verluste in den Reihen der armenischen Armee, heute räumte sie erstmals zwei Todesopfer ein.

Russland bereit zu verhandeln

Kreml-Sprecher Peskow sagte, Russland sei bereit, im Rahmen der Minsk-Gruppe zwischen Armenien und Aserbaidschan zu verhandeln. Seit 1994 bemüht sich die Minsk-Gruppe aus französischen, russischen sowie US-Diplomaten um Schlichtung in dem seit 30 Jahren schwelenden Konflikt zwischen Eriwan und Baku um die Kontrolle über die Region Bergkarabach.

Die Gefechte der vergangenen Tage ereigneten sich allerdings in einem anderen Grenzgebiet. Beide Konfliktparteien machten jeweils die andere Seite für die Gewalt verantwortlich.