Bericht zu UNO-Nachhaltigkeitszielen wird präsentiert

Österreich präsentiert heute offiziell seinen ersten Fortschrittsbericht zur Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen worden sind. Während die Bundesregierung von einem „positiven Fortschritt“ bei 80 Prozent der bewerteten Indikatoren spricht, kritisierten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der Vergangenheit „geringes Engagement“ bei der Umsetzung.

Österreich bekenne sich „weiter zu Nachhaltigkeit und arbeitet engagiert am Erreichen der Ziele. Dies ist in der globalen Covid-19-Krise eine besondere Herausforderung, bei deren Bewältigung die SDGs als Maßstab dienen“, erklärte Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) im Vorfeld. Sie wird den ersten „Freiwilligen Nationalen Umsetzungsbericht“ („FNU“) im Rahmen des Hochrangigen Politischen Forums für Nachhaltige Entwicklung in New York, das in diesem Jahr virtuell stattfindet, vorstellen.

Kritik an schleppender Umsetzung

SDG Watch Austria, eine Dachorganisation mit über 200 Mitgliedsorganisationen, zeigte sich über die Einbindung der Zivilgesellschaft in die Erstellung des Zwischenberichts erfreut. Alle Stakeholder hätten ihre „Erfolgsgeschichten einbringen und Feedback geben“ können, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung. So hätten auch Empfehlungen des Bündnisses Eingang in den FNU gefunden.

Bis zum vergangenen Jahr hätten aber „zielgerichtete Maßnahmen“ zur Erreichung der SDGs hierzulande gefehlt, hielt Thomas Alge, Geschäftsführer der Umweltplattform ÖKOBÜRO, fest. SDG Watch Austria und seine Mitgliedsorganisationen hatten die ihrer Ansicht nach zu langsame Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele immer wieder kritisiert. „Leider hat Österreich durch die schleppende Umsetzung der Agenda 2030 der letzten Jahre wertvolle Zeit verloren“, so Alge.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) beteuerte beim Beschluss des Fortschrittsberichts im Mai, dass man sich vor allem beim Wiederaufbau nach der Coronavirus-Krise an den UNO-Nachhaltigkeitszielen orientieren wolle. „Weitermachen wie bisher“ sei jedenfalls keine Option.