Italien: Staatsbank soll Autobahnbetreiber teils übernehmen

Im Streit um die Konzession für den größten Autobahnbetreiber Italiens ist eine Lösung in Sicht. Der Mehrheitseigentümer von Autostrade per l’Italia, (ASPI), die Infrastruktur-Holding Atlantia, erklärte in der Nacht auf heute die Bereitschaft zum Rückzug und beugte sich damit dem Druck der Regierung, die mit dem Entzug der Mautkonzession gedroht hatte.

Die Mehrheit an ASPI soll nach dem Vorschlag die Staatsbank CDP übernehmen, wie die Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte nach einer sechsstündigen Nachtsitzung des Kabinetts mitteilte. Einem Insider zufolge sollen die Minister für Verkehr und Wirtschaft nun die Details aushandeln. An ASPI ist auch der deutsche Versicherungsriese Allianz beteiligt.

Auslöser des seit zwei Jahren schwelenden Streits um die lukrative Lizenz für ASPI war der Einsturz einer Autobahnbrücke bei Genua, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen. Die Regierung warf dem Autobahnbetreiber Versäumnisse bei der Instandhaltung des 3.000 Kilometer langen Mautstraßennetzes vor und gab ihm eine Mitschuld an dem Unglück.