USA werfen russischen Söldnern Mineneinsatz in Tripolis vor

Die US-Armee hat der russischen Söldnertruppe Wagner vorgeworfen, in der Region der libyschen Hauptstadt Tripolis zahlreiche Landminen gelegt zu haben. „Überprüfte fotografische Beweise“ würden zeigen, dass Wagner „getarnte Bomben und Minenfelder“ rund um die Vororte von Tripolis und bis zur östlich gelegenen Küstenstadt Sirte gelegt habe, sagte das US-Militärkommando für Afrika (AFRICOM) heute.

AFRICOM sieht Verstoß gegen UNO-Embargo

Das sei ein erneuter Verstoß gegen das UNO-Waffenembargo gegen Libyen und gefährde das Leben unschuldiger Zivilisten. „Die vom russischen Staat unterstützte Gruppe Wagner zeigt vollkommene Missachtung für die Sicherheit der Libyer“, so AFRICOM-Generalmajor Bradford Gering. „Die verantwortungslosen Taktiken der Gruppe Wagner verlängern den Konflikt und sind verantwortlich für das unnötige Leid und den Tod unschuldiger Zivilisten. Russland hat die Macht, sie zu stoppen, aber nicht den Willen.“

Die USA haben Russland wiederholt vorgeworfen, sich über die Söldnertruppe in den Bürgerkrieg in Libyen einzumischen. Im Mai meldete AFRICOM die Entsendung russischer Kampfjets zur Unterstützung des libyschen Generals Khalifa Haftar, der gegen die Einheitsregierung in Tripolis kämpft. UNO-Experten hatten Anfang Mai den Einsatz von Wagner-Söldnern bei den Kämpfen in Libyen bestätigt.

Gruppe wird Nähe zu Putin nachgesagt

Moskau weist jede Verantwortung für den Einsatz der Söldner zurück. Der Gruppe wird aber eine Nähe zu Präsident Wladimir Putin nachgesagt.

Haftars Truppen führen seit mehr als einem Jahr eine Offensive gegen die von den Vereinten Nationen unterstützte Einheitsregierung in Tripolis. In den Konflikt sind neben Russland auch andere ausländische Staaten verwickelt: Die Einheitsregierung wird von Katar und der Türkei unterstützt, die Haftar-Truppen neben Russland von Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten.