BaFin verdächtigt Wirecard-Ex-Chef Braun des Insiderhandels

Wegen eines Aktienverkaufs kurz vor der Wirecard-Pleite steht der ehemalige Firmenchef Markus Braun im Verdacht des unerlaubten Insiderhandels. Das bestätigte die deutsche Finanzaufsicht BaFin heute. Man habe dies der Münchner Staatsanwaltschaft angezeigt, sagte eine BaFin-Sprecherin.

Die BaFin steht ihrerseits unter wachsendem Druck der europäischen Behörden. Die Finanzmarktaufsicht ESMA will den Fall bis Ende Oktober genau untersuchen. Die ESMA prüfe mögliche Versäumnisse der BaFin und der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) bei der Beaufsichtigung von Wirecard, wie die ESMA mitteilte. Zugleich werfen deutsche Abgeordnete dem BaFin-Chef Felix Hufeld vor, ihnen Sonderprüfungen der Finanzaufsicht bei der Wirecard Bank verschwiegen zu haben. Und auch die EU-Kommission verlangt in der Causa volle Aufklärung.

Wirecard hatte am 25. Juni nach einem Bilanzskandal Insolvenz angemeldet. Bei dem Verdacht gegen den Österreicher Braun geht es demzufolge um den Verkauf von Wirecard-Aktien im Volumen von 6,6 Millionen Euro am 24. Juni, also einen Tag vor dem Insolvenzantrag. Weitere Aktienverkäufe von Braun werden der BaFin-Sprecherin zufolge ebenfalls geprüft. Über seinen Anwalt wies Braun den Vorwurf zurück.